1. Programm
  2. Vorstellung

Schauspiel

Eingeschlossene Gesellschaft

Eine tiefschwarze Komödie von Jan Weiler | Ersatz-Veranstaltung für »Wer hat Angst vorm weißen Mann?«

Die Geschichte spielt an einem Freitagnachmittag im Lehrerzimmer des städtischen Rudi-Dutschke-Gymnasiums. Sechs Lehrerinnen und Lehrer sitzen dort aus unterschiedlichen Gründen noch herum und sind sich mehr oder weniger grün. Da stört der Vater eines Schülers die trostlose Szene und verlangt, dass die Lehrkräfte über die Lateinnote und damit gefährdete Abi-Zulassung seines Sohnes diskutieren sollen. Und als die das nicht wollen, nimmt er sie kurzerhand in Geiselhaft und zwingt sie mit Waffengewalt zu einer sehr eigenwilligen Zeugniskonferenz. 

Wie in Sartres »Geschlossene Gesellschaft« sind die Mitspieler ohne Fluchtmöglichkeit dazu verdammt, sich miteinander zu beschäftigen. Schon bald bröckeln die bürgerlichen Fassaden und immer mehr persönliche Abgründe treten zutage. Am Ende steht die Frage im Raum, ob diese Menschen überhaupt dazu berechtigt sind, über einen Schüler zu richten.

Jan Weiler war bis 2005 Chefredakteur des SZ-Magazins und hatte seinen Durchbruch mit seinem fiktiven, aber autobiografisch inspirierten und sehr humorvollen Roman »Maria, ihm schmeckt’s nicht!«. »Eingeschlossene Gesellschaft« erschien zunächst als Hörspiel. 2022 folgte die Verfilmung in der Regie von Sönke Wortmann, der die Komödie als eine Art Fortsetzung von »Frau Müller muss weg!« versteht.

Regie: Tanja Weidner
Ausstattung: Annette Wolf
Besetzung: Florian Bender, Rosana Cleve, Gregor Eckert, Moritz Eckert, Erika Jell, Ivana Langmajer, Jürgen Lorenzen, Alessandro Scheuerer, Meinhard Zanger
Produktion: Wolfgang Borchert Theater (Münster)
Spieldauer: 135 Minuten inkl. einer Pause